Nichts im Hula ist zufällig. Auch nicht die Auswahl von Kostüm und Schmuck für eine Aufführung. Tänzer schmücken sich nicht einfach um schön auszusehen, auch wenn das ein Aspekt dabei ist. Farben, Muster und Kleidungsstil kann dem gebildeten Zuschauer viel Information vermitteln. Tänzer beispielsweise, die den Gott Kane ehren, dessen kino lau (Verkörperung) Süßwasser ist, würden sich vielleicht in Farben und Mustern kleiden, die Wasser imitieren und dazu Schmuck aus Muscheln tragen. Die folgenden Anmerkungen zum Thema Kostüm und Schmuck sind elementar.
Tänzer beider Geschlechter können pa'u (Röcke) tragen. In den alten Zeiten waren diese aus kapa (ein Stoff aus Rinde) und oft aufwändig mit gestempelten und gemalten Mustern dekoriert. Heutzutage machen die meisten Leute pa'u aus gewebten Stoffen und erzeugen Musterungen durch Färben, Malen oder Siebdruck.
Im alten Hawaii trugen Männer und Frauen von der Hüfte aufwärts normalerweise nichts, aber das moderne Schamgefühl erlaubt es Frauen nicht auf diese traditionelle Weise zu tanzen. Frauen tragen deshalb meist ein mu'umu'u (typisches Kleid), einen Pareo oder andere Kleidung, die die Brüste bedeckt.
Tänzer machen pa'u auch aus Materialien wie ti Blättern, lauhala (getrocknete Blätter des hala (Pandanus) Baumes), 'ilihau (verarbeitete Rinde des hau (Hibiscus tiliaceus) Baumes) und sogar Zellophan.
In den alten Zeiten trugen männliche Tänzer nur einen malo (Lendenschurz). Diese Form des Kostüms ist mittlerweile wieder beliebt geworden. Für modernen Hula tragen Männer meist Hosen, manchmal mit einem ti-, lauhala- or ‘ilihau-Rock drüber. Sie können Hemden dazu tragen, oder nicht.
Sowohl Männer als auch Frauen schmücken sich mit lei und kupe'e. Lei werden um den Hals und Kopf (oder Hut) gelegt. Kupe'e werden um Hand- und/oder Fußgelenke gebunden, um die Aufmerksamkeit auf die subtilen Bewegungen der Hände und Füße zu lenken. Neben ihrer offensichtlichen ornamentalen Funktion, haben lei und kupe'e noch andere wichtige Aufgaben. Sie sind oft aus Pflanzen oder anderen Materialien (Muscheln, Federn, Fasern usw.) angefertigt, die Götter repräsentieren, die im Tanz geehrt werden. Einige kupe'e erzeugen Geräusche, die die Darbietung untermalen. Lei und kupe'e von duftenden Pflanzen wie laua'e Farn sprechen den Geruchssinn an.
Foto im Hintergrund: beim Flechten eines Lei po'o (für den Kopf) aus Lehua